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1) BSV Kickers  - Rot Weiss Essen                     0:3

2) 1. FC Köln II - BSV Kickers                             0:3

3) BSV Kickers - FC St. Pauli                              0:4

4) Hamburger SV II - BSV Kickers                      0:3

5) BSV Kickers - Werder Bremen II                    1:0

6) Rot-Weiß Erfurt - BSV Kickers                        1:0

7) Fortuna Düsseldorf - BSV Kickers                  1:2

8) BSV Kickers - Rot-Weiß Oberhausen              2:0

9) Wuppertaler SV-BSV Kickers

10) BSV Kickers-Bayern Leverkusen II

11) Herta BSC BerlinII-BSV Kickers

12) BSV Kickers-Preußen Münster

13) Chemnitzer FC-BSV Kickers

14) BSV Kickers-Carl Zeiss Jena

15) Holstein Kiel-BSV Kickers

16)BSV Kickers-VfL Osnabrück

17)SG Wattenscheid 09-BSV Kickers

 

BSV Kickers - Rot-Weiss Essen 0:3 (0:2)


 

BSV Kickers:
Hoffmeister - Siedschlag, Agac, Neunaber, Sokolowski - Nägelein (27. Wilking), Glöden, Unger, Schindler - van Buskirk (46. Cannizzaro), Grgic (61. Grotlüschen)

Rot-Weiss Essen:
Langerbein - Thorwart, S. Lorenz, Bemben, Nikol -
M. Lorenz, Haeldermans (89. Gorschlüter), Wehlage, Kiskanc - Boskovic (72. Calik), Younga-Mouhani (56. Stoppelkamp)

Tore: 0:1 S. Lorenz (9.), 0:2 Younga-Mouhani (18.), 0:3 S. Lorenz (83.)

Gelbe Karten: Nägelein, Sokolowski, Wilking / Langerbein, Wehlage, Calik, Younga-Mouhani, Bemben

Gelb-Rote Karte: Kiskanc (47., wiederholtes Foulspiel)

Schiedsrichter: Christian Schößling (Leipzig)

Zuschauer: 7200 (ausverkauft)
 
 


Hannes Wilking (hier im Duell mit Stefan Lorenz) kam in der 27. Minute für Andy Nägelein

 
 

„Zerrissene Hosen“ als Synonym für eine Lehrstunde

Kickers Emden beim 0:3 gegen Rot-Weiss Essen ohne Chance


Die zerrissenen Hosen von Massimo Cannizzaro und Oliver Glöden führte Kickers-Trainer Marc Fascher nach 90 niederschmetternden Minuten als Unterschied zwischen dem Emder Team und Zweitligaabsteiger Rot-Weiss Essen an – „sie waren viel bissiger, wir müssen daraus unsere Lehren ziehen.“ Mehr als eine halbe Stunde lang führten die Essener den ostfriesischen Aufsteiger vor und sorgten am Ende mit einem 3:0-Erfolg für einen Kaltstart der Kickers in das „Abenteuer Regionalliga“. Fascher zog anschließend ein deutliches Fazit: „Rot-Weiss Essen ist nicht unsere Kragenweite. Wir müssen aus dem Spiel heute unsere Lehren ziehen.“ Dabei waren die Voraussetzungen für einen spannenden Fußballnachmittag im Vorfeld geschaffen. Über 6000 Zuschauer strömten ins Embdena-Stadion und sorgten so beim ersten Drittligaauftritt seit 1999 für eine stattliche Kulisse. Doch die Emder Hoffnungen auf eine mögliche Überraschung wurden jäh gebremst. Essen ging die Partie hochkonzentriert an und schnürte die Platzherren von Beginn an in der eigenen Hälfte ein. Wo die Emder Entlastungsversuche von übermäßiger Nervosität in Form von Fehlpässen, fehlendem Tempo und verlorenen Zweikämpfen geprägt war, fühlten sich die Gäste um die bundesligaerfahrenen Holger Wehlage, Michael Bemben oder Macchambes Younga-Mouhani schon früh im siebten Fußballhimmel. Mit schnelle Spielverlagerung und Aggressivität in den Zweikämpfen machten sie den Ostfriesen richtig zu schaffen. Diese produzierten zu allem Überfluss durch den Dauerdruck frühe, spielentscheidende Fehler, die von den Essenern eiskalt ausgenutzt wurden:
 
   

„Wir hatten zuviel Respekt vor dem Gegner", so Kickers-Trainer Marc Fascher

Stefan Lorenz löste sich bei einer Standardsituation nach acht Minuten von Markus Unger und schob den Ball am langen Pfosten zur RWE-Führung ein. Wenig später legte Younga-Mouhani zum 0:2 nach. „Alles, was wir uns vorgenommen hatten, ging nach hinten los“, war Fascher fassungslos. „Wir hatten zuviel Respekt vor dem Gegner – abgelegt haben wir den erst, als das Spiel schon gelaufen war.“

Dem Anschlusstreffer waren die Emder nur einmal ganz nah. Zu Beginn der zweiten Halbzeit sah Ferhat Kiskanc die Ampelkarte. Kickers drängte plötzlich nach vorne, ließ den Ball in einigen Situationen gut laufen, doch die Essener Abwehr erwehrte sich den Bemühungen mit einer gehörigen Portion an Routine. Doch auch die Kickers-Defensive ließ im zweiten Durchgang keine nennenswerten Möglichkeiten zu. Vor allem Mario Neunaber und Hannes Wilking leisteten einen soliden Part. Den dritten Treffer kurz vor Schluss konnten sie aber auch nicht verhindern – wieder war Stefan Lorenz für den Revierklub erfolgreich. Der Verteidiger ließ sich von den 2000 RWE-Fans feiern, die Kickers-Spieler sackten enttäuscht zu Boden. Zufriedenes Fazit der Gäste: „Der Start ist geglückt“, sagte Essens Trainer Uwe Neuhaus. Ganz anders jedoch die Meinung der Emder, die nun am Mittwoch bei der Reserve des 1. FC Köln ihre ersten Punkte holen wollen. Die Zeit der zerrissenen Hosen soll bereits dann ein Ende haben...

1. FC Köln II - BSV Kickers 0:3 (0:2)


 

1. FC Köln II:
Pauken - Tosun (70. Esser), Benschneider, Nickenig, Zinke - Alushi, Pagano, Heinrichs, Schlösser (46. Laux) - Chitsulo, Epstein

BSV Kickers:
Hoffmeister - Neunaber, Spahic, Wilking - Nägelein, Glöden, Siedschlag, Ewert, Schindler (46. Sokolowski) - Cannizzaro (88. van Buskirk), Grgic (85. Stahlberg)

Tore: 0:1 Grgic (2.), 0:2 Glöden (34.), 0:3 Grgic (66.)

Gelbe Karten: - / Cannizzaro

Schiedsrichter: Manuel Gräfe (Berlin)

Zuschauer: 850

 
 


Velimir Grgic war mit 2 Treffern der "Mann des Tages"

 
 
Mit dem Regenbogen taucht das Selbstbewusstsein wieder auf

Kickers feiert beim 1.FC Köln II mit 3:0 ersten Saisonsieg

Irgendwann tauchte im Kölner Südstadion der Regenbogen auf. In allen Farben schillerte das Naturschauspiel, zur Halbzeitpause des Regionalligaspiels zwischen der Reserve des 1.FC Köln und Kickers Emden war es jedoch verschwunden. Wieder aufgetaucht waren zu diesem Zeitpunkt jedoch die Hoffnungen der Ostfriesen nach dem herben Dämpfer zum Auftakt gegen Rot-Weiss Essen – mit 2:0 führte Kickers nach 45 Minuten in der Domstadt, zeigte einen souveränen Auftritt und konnte den Vorsprung bis zum Abpfiff gar auf drei Tore ausbauen. Da durfte Oliver Glöden so richtig strahlen. „Das war fast schon ein überlebenswichtiger Sieg“, pustete der Kickers-Kapitän durch. „Es war eine richtig kompakte Leistung von uns.“ Wenige Meter entfernt hatte auch Velimir Grgic leichte Ähnlichkeit mit einem Honigkuchenpferd in der großen Domstadt. Der Neuzugang des TuS Koblenz war nicht nur wegen seiner zwei Treffer einer der herausragenden Akteure auf dem Geläuf in Köln-Süd – Grgic rannte, kämpfte, präsentierte sich kaltschnäuzig vor dem Tor. Auch, wenn er das 0:3 so locker einschob, dass er den Jubel um ein paar Sekunden verzögern musste, bis der Ball endlich hinter der Torlinie war. „Für mich waren die Tore besonders schön“, freute sich Grgic. „Wir sind zurück in unserem Rhythmus nach der Niederlage gegen starke Essener.“
Schon der Auftakt der Emder gestaltete sich wesentlich bissiger als gegen den Revierklub. Stefan Siedschlags Direktabnahme in der ersten Minute war die erste Kickers-Chance in der laufenden Regionalligasaison. FC-Keeper Pauken lenkte den Ball zur Ecke. Diese brachte den Traumstart ein – Glöden scheiterte per Kopfball an Pauken, den Abpraller verwertete Grgic zum 0:1 (2.). Anschließend verlagerten sich die Ostfriesen aufs Defensivspiel. Mit Erfolg: Angetreten in der 3-4-3-Formation, durch die Kickers in der vergangenen Saison die Meisterschaft in der Oberliga feiern konnte, präsentierten sich die Emder mit Jasmin Spahic auf der Liberoposition diszipliniert in den Zweikämpfen, erarbeiteten sich viele Bälle schon vor dem eigenen Strafraum. Den Kölnern fiel wenig ein – ein Freistoß von Profi Roland Benschneider war die einzig erwähnenswerte Torszene der Platzherren im ersten Durchgang – der Ball zischte über das BSV-Gehäuse.
 
 

„Glatte Sechsen“, verteilte ein wütender FC-Trainer Christoph John an seine Offensivabteilung. „Das Lob, das wir noch in Erfurt erhalten haben, ist einigen wohl zu Kopf gestiegen. Die Träumereien von der Bundesliga sind jedenfalls der Realität gewichen.“ Das ernüchternde Fazit von John: „So eine schlechte Kölner Mannschaft hat man im Südstadion noch nicht gesehen.“ Anders sah natürlich Kickers-Coach Marc Fascher den Auftritt seiner Jungs. Diese hatten dem Hamburger einen Tag vor seinem 37. Geburtstag ein vorzeitiges Geschenk gemacht: „Wir haben uns hier als echte Mannschaft präsentiert. Die Abwehrarbeit hat heute schon in den vorderen Reihen begonnen“, freute sich Fascher. Auch den Systemwechsel sah er als Grund für die Punkte: „Der war jedenfalls ganz wichtig für uns.“ So konterten die Ostfriesen die Hausherren mehrfach gefährlich aus. Dem Traumtor von Glöden zum 0:2 ging eine tolle Kombination voraus, bei der Schindler mit einem langen Pass Grgic bediente. Von einem „verdienten Sieg“ sprach auch Andreas Egler, der mit einem Kickers-Schal mit seinem alten Klub mitfieberte: „In der Abwehr hat die Mannschaft sehr souverän gespielt.“ Ebenso Augenzeuge des Spiels war Kölns Nationalspieler Lukas Podolski.

Massimo Cannizzaro bereitete das 3:0 mit viel Einsatz vor
Abschließendes Sahnehäubchen des Spiels war der letzte Emder Treffer – Cannizzaro erkämpfte sich den Ball mit viel Laufarbeit und legte gekonnt quer zu Grgic, der einschob. Der Regenbogen über dem Südstadion war zu dem Zeitpunkt bereits verschwunden. Das Emder Selbstbewusstsein war jedoch bereits vier Tage nach der Essen-Niederlage wieder so richtig aufgeblüht.


 

BSV Kickers - FC St. Pauli 0:4 (0:2)


 

BSV Kickers:
Hoffmeister - Neunaber, Spahic (46. Meyer), Wilking - Nägelein, Glöden, Unger, Siedschlag (80. van Buskirk), Ewert - Cannizzaro (60. Gundelach), Grgic

FC St. Pauli:
Hollerieth - Joy, Morena, Gunesch, Eger - Boll, Arifi (56. Sulentic), Shubitidze, Meggle - Luz (70. Schultz), Wojcik (62. Mazingu-Dinzey)

Tore: 0:1 Meggle (5.), 0:2 Wojcik (43.), 0:3 Eger (56.), 0:4 Sulentic (75.)

Gelbe Karten: Siedschlag / Arifi, Morena, Gunesch
Gelb-Rote Karte: Wilking (57., Meckern)

Rote Karte:
Unger (41., grobes Foulspiel)

Besonderes Vorkommnis:
Mazingu-Dinzey verschießt Foulelfmeter (77.)


Schiedsrichter:
Marc Seemann (Essen)
Zuschauer: 6.100
 
 


Kickers-Keeper Sven Hoffmeister musste heute vier Gegentore hinnehmen

 
 
Ärger über zurückgekehrte "Eintagsfliegen"

Kickers verliert 0:4 gegen St. Pauli / Platzverweise für Unger und Wilking


Der Ärger saß mächtig tief bei Kickers-Trainer Marc Fascher nach der 0:4-Heimniederlage gegen den FC St. Pauli. Oliver Glöden wusste gar nicht, was er noch sagen sollte: "Es lief wie gegen Essen", murmelte der Kapitän enttäuscht. Dabei wäre diesmal weitaus mehr für die Ostfriesen drinnen gewesen. 40 Minuten spielten sie vor über 6000 Zuschauern einen ordentlichen Stiefel, ehe plötzlich alles zusammenfiel wie ein Kartenhaus. Markus Unger sah die rote Karte, Sebastian Wojcik traf vor dem Pausenpfiff zum vorentscheidenden 0:2, nach dem Seitenwechsel erhöhte Eger für den Kiezklub, ehe Hannes Wilking wegen Meckerns ebenfalls den Platz vorzeitig verlassen musste - es war eine trostlose zweite Halbzeit, in der St. Pauli schließlich noch durch Ive Sulentic den 0:4-Endstand herstellte, durchaus aber noch hätte höher gewinnen können. Michel Mazingu-Dinzey vergab sogar einen Elfmeter.
Da spielte der ordentliche Emder Auftakt bei dem Ergebnis schließlich auch keine Rolle mehr. Vor allem die unverhofft nach Ostfriesland zurückgekehrten "Eintagsfliegen" verärgerten Marc Fascher. Denn wie gegen Essen fingen sich seine Spieler nach einem Freistoß einen frühen Gegentreffer, den sie mit viel Elan auszugleichen versuchten, sich jedoch an der kompakten Hamburger Abwehr meistens die Zähne ausbissen. Doch der Reihe nach. Vierte Minute - Shubitidze flankt in den Strafraum, zwei Emder springen hoch, an den Ball kommt aber Paulis Meggle, der sich nach seinem Kopfball feiern lässt. "Es gab klare Zuteilungen", ärgerte sich Fascher. "Ich habe gehofft, dass solche Tore gegen Essen die Ausnahme waren." Und dabei war er vor dem Spiel durchaus guten Mutes auf eine Überraschung nach dem Sieg unter der Woche bei Köln II. "Doch das Selbstvertrauen konnten wir erst in die Wagschale werfen, als es schon 0:1 stand."
 
  Die beste Ausgleichschance der Ostfriesen hatte Massimo Cannizzaro per Freistoß. 18 Meter Entfernung lagen zwischen dem Ball und dem Tor, ganz knapp zirkelte er das Leder vorbei. Pauli verlagerte sich auf die Defensive, spielte seinen Stiefel clever runter. Kickers drängte, lief den Hamburgern aber auch nicht ins offene Messer. So entwickelte sich zum Ende des ersten Durchgangs ein offenes, aber höhepunktarmes Spiel. Spektakulär wurde es erst kurz vor der Pause - Unger legte sich den Ball zu weit vor und sprang danach mit beiden Beinen in den Gegner - Schiedsrichter Marc Seemann zeigte die rote Karte. Und als kurz danach die Abwehrreihe indisponiert stand, nutzte Wojcik jegliche Verwirrung zur nächsten kalten Dusche - unmittelbar vor dem Pausenpfiff. "Wir haben unheimlich effektiv gespielt", fand Gästetrainer Andreas Bergmann. "Emden hat sich durch die Platzverweise selber schwach gemacht. Danach war die Messe gelesen." Gerade die Ampelkarte für Wilking schmeckte Kickers-Präsident Engelbert Schmidt überhaupt nicht: "Da wird es intern sicherlich Konsequenzen geben." Schade für die Emder - am Ende war auch der FC St. Pauli am gestrigen Samstag eine Nummer zu groß. "Wir sind verhauen worden", wechselte Marc Fascher in die Boxersprache. "Nun müssen wir wieder aufstehen." Ähnliches gelang den Ostfriesen ja bereits unter der Woche nach der 0:3-Klatsche gegen Rot-Weiss Essen.

Hamburger SV II - BSV Kickers 0:3 (0:1)


 

Hamburger SV II:
Kirschstein, Leschinski (81. Reichel), Gouhari, Schmidt, Karl, Ziebig (58. Lauser), Adewunmi, Laas, Takyi, MacDonald (58. Hennings), Takahara

BSV Kickers:
Hoffmeister, Spahic, Neunaber, Gundelach, Nägelein, Siedschlag, Stahlberg (89. Gröger), Ewert, Glöden, van Buskirk (31. Cannizzaro), Grgic (81. Grotlüschen)

Tore: 0:1 van Buskirk (15.), 0:2 Grgic (55.), 0:3 Cannizzaro (67.)

Gelbe Karten: MacDonald, Adewunmi, Takahara / Spahic, Grgic

Gelb-Rote Karte: Takyi (45.)

Schiedsrichter: Thorsten Joerend (Lübbecke)

Zuschauer: 510
 
 


Auch "Aushilfskraft" Naohiro Takahara konnte die 0:3 Niederlage der Hamburger nicht verhindern

 
 
Auch japanischer Bundesligastar kann Kickers-Sieg nicht verhindern

Ostfriesen gewinnen mit 3:0 bei HSV II / Platzherren setzten auf Takahara


Auch nach dem Abpfiff hatte Sven Hoffmeister einen Ball zwischen den Händen. Irgendwie schien es, als hätte der Kickers-Torhüter auch Stunden nach dem Abpfiff noch Bällen hinterhechten und sie abwehren können - dies hatte der zuletzt in Kritik geratene Neuzugang aus Mainz in den 90 Minuten zuvor mit Bravour getan. So war Hoffmeister einer der vielen Garanten für den 3:0-Sieg der Ostfriesen bei den Amateuren des Hamburger SV. Mit einer kompakten Defensivleistung und schnellem Umschalten von Abwehr auf Angriff setzten die Kickers den Hanseaten zu, die trotz des Einsatzes von Profistürmer Takahara nur selten die Oberhand im Spiel behielten. Und wenn sie dann mal vor dem Tor auftauchten, scheiterten sie an dem Mann zwischen dem Pfosten. „Hoffe hat ein starkes Spiel gezeigt“, freute sich Kickers-Trainer Marc Fascher und grinste. „Es ist immer schön, nach Hamburg zu kommen“, sagte er nicht ohne Hintergedanken - denn der 37-Jährige behält als BSV-Coach in seiner Heimatstadt eine lupenreine „Weste“, im achten Spiel war es der achte Sieg. „Und das nach dieser schweren Woche“, pustete er durch. Durch die Niederlagen gegen St. Pauli und Pewsum trugen die Spieler eine Menge Ballast mit sich. Davon war allerdings vom Anpfiff an wenig zu merken. Kickers brachte in den ungewohnten gelben Trikots auf ohne Sonnenschein eine Menge Glanz auf den Platz. Auf Anhieb übernahm man die Initiative, Grgic per Pfostenschuss und Oliver Glöden, der aus 30 Metern am leeren Tor vorbeizielte, hätten die frühe Führung erzielen können. Doch die Geduld der Trainerbank wurde nur bis zur 15. Minute auf die Probe gestellt: Da flankte der bärenstarke Martin Stahlberg maßgerecht zu John van Buskirk, der zur Emder Führung traf. Erst zum Ende des ersten Durchgangs begann die starke Phase der Platzherren. Doch die Aufbauversuche der Jungspunde wurden zumeist von einer kompromisslosen Kickers-Abwehr unterbunden, die von Jasmin Spahic glänzend dirigiert wurde.

 
   


Massimo Cannizzaro traf heute mit seinem ersten Saisontor zum entscheidenden 3:0 für den BSV Kickers

  Der einzige Fehler des Verteidigers hätte jedoch die Partie kippen können - nach einem langen Ball verschätzte sich der Bosnier, MacDonald lief alleine auf das Emder Tor zu, scheiterte jedoch an Hoffmeister. Es war die Phase des Keepers auf Mainz - Hoffmeister parierte Schüsse von Laas, lenkte einen Kopfball von Takahara souverän über die Latte. Der japanische Stürmerstar trat ansonsten nicht weiter in Aktion. Sebastian Gundelach war mit der Aufgabe betraut, den Bundesligaprofi zu bewachen. Und er machte seinen Job gut - Gundelach folgte Takahara auf Schritt und Tritt. „Er sagte mir, dass er mit den Gegnern wächst“, so Fascher, „und einen besseren konnte ich ihm nicht bieten“. Vor der Pause dezimierten sich die Hanseaten selber: Takyi sah die Ampelkarte, doch das war nicht der einzige Grund, der HSV-Coach Joachim Philipkowski erzürnte: „Einige hatten in der ersten Halbzeit falsches Schuhwerk an, das geht nicht“, schimpfte er. Den Kickers sollte es egal sein - sie legten im zweiten Durchgang noch eine Schippe drauf und zeigten beim zweiten Tor ihre spielerische Klasse - Velimir Grgic ließ einen Gegenspieler ins Leere laufen, schlug einen Haken und traf zum 0:2. Den Schlusspunkt setzte Massimo Cannizzaro, der mit seinem Treffer für neues Emder Selbstbewusstsein sorgte. Denn nun stehen die Ostfriesen mit sechs Punkten trotz schwieriger Woche im soliden Mittelfeld.

 

BSV Kickers - Werder Bremen II 1:0 (1:0)


 

BSV Kickers:
Hoffmeister, Spahic, Gundelach, Neunaber, Stahlberg (60. Grotlüschen), Siedschlag, Nägelein, Ewert, Glöden, Grgic (90. Gröger), van Buskirk (60. Cannizzaro)

Werder Bremen II:
Jensen, Polenz, Mohr, Schierenbeck, Peitz, Brückner (46. Rockenbach da Silva), Artmann, Stallbaum, Bischoff (70. Wittke), Banecki (46. Pekrul), Stier

Tor: 1:0 Grgic (31.)

Gelbe Karten: Ewert, Stahlberg, van Buskirk, Glöden / Banecki, Mohr

Schiedsrichter: Sascha Thielert (Buchholz)

Zuschauer: 2500

 
 

Velimir Grgic sicherte dem BSV mit seinem vierten Saisontor den ersten Sieg im heimischen Embdena-Stadion


Unorthodoxe Bustour beschert ersten Heimerfolg

Kickers siegt 1:0 gegen die Werder Bremen Amateure

Spitzenreiter in der Auswärtstabelle, Schlusslicht bei den Heimspielen – da musste sich die Mannschaft von Kickers Emden schon etwas einfallen lassen, um den ersten „Dreier“ der Saison im „Embdena-Stadion“ einzufahren. Vor dem Spiel gegen die Werder Bremen Amateure traf sich die Mannschaft nach dem gemeinsamen Spaghetti-Essen im „Faldernpoort“, setzte sich in den Bus des „Fanclub-Dachvereins“ und kurvte direkt mit Auswärtsflair im Gepäck durch Emden in Richtung Stadion. Die unorthodoxe Methode klappte – Kickers siegte gegen die Bremer mit 1:0 und hievte sich damit vorerst auf den sechsten Platz in der Tabelle. „In der Mannschaft wurde geflachst, ob wir mal mit dem Bus zum Heimspiel fahren“, lachte Marc Fascher. „Und die Steilvorlage habe ich einfach mal aufgenommen.“
Das entscheidende Tor gelang wieder einmal Velimir Grgic, der die Emder „Sturm-und-Drang“-Phase in der 31.Minute mit seinem vierten Saisontreffer krönte. Und wie bei seinen bisherigen Toren küsste der Angreifer das BSV-Wappen, während er jubelnd an den Fans vorbeilief: „Egal wo – ich spiele Fußball mit Herz“, strahlte der Neuzugang aus Koblenz. Ganz abgebrüht präsentierte er sich bei seinem Tor, täuschte vor Werder-Keeper Jensen an, ehe er den Ball an dem am Boden liegenden Schlussmann vorbeilupfte. „Wir haben heute mit den Emdern eine Regionalliga-Mannschaft, mit uns hingegen eine Nachwuchself gesehen“, war Werder-Coach Thomas Wolter enttäuscht über den Auftritt seines Teams. Kickers dominierte von Beginn an gegen schüchterne Bremer, zeigte sich energisch im Spiel nach vorne. „Sie haben uns ständig attackiert und uns so aus dem Konzept gebracht“, schimpfte Wolter. „Wir hingegen haben es nur mit Hacke-Spitze versucht.“ Stefan Siedschlag hätte mit einem direkten Freistoß schon vorher für die Führung sorgen können, doch der Ball strich knapp am Tor vorbei. Erst kurz darauf durfte der erste Heimtreffer vor 2500 Zuschauern gefeiert werden – John van Buskirk verlängerte einen Abschlag von Torhüter Hoffmeister zu Grgic, der sich seine Chance nicht entgehen ließ.
 
  Ordentlich zittern mussten die Fans im zweiten Durchgang. Werder übernahm die Initiative, spielte sich jedoch trotz Feldüberlegenheit kaum nennenswerte Chancen heraus – die beste Gelegenheit setzte Sandro Stallbaum neben das BSV-Gehäuse. Anders die Kickers, die mit ihrer Kontertaktik vor allem in der Schlussphase den Sack zumachen mussten – doch der eingewechselte Massimo Cannizzaro vergab alleine drei Mal vor dem Bremer Torhüter. „Wir haben heute einen Riesenschritt in die richtige Richtung getan“, jubelte Marc Fascher. „Vor allem die Abwehrreihe stand im zweiten Durchgang richtig stark.“ Zufriedener Trainer also, die Bustour vor dem Anpfiff hatte sich bezahlt gemacht – Fortsetzung also gegen den VfB Lübeck?

Rot-Weiß Erfurt - BSV Kickers 1:0 (0:0)


 

Rot-Weiß Erfurt:
Ratajczak, Schnetzler, Holst, Bertram, Kühne, Brunnemann, Pätz, Gruev (60. Anicic), Onwuzuruike, Hebestreit (35. Fischer), David

BSV Kickers:
Hoffmeister, Gundelach, Spahic, Neunaber, Wilking, Nägelein, Ewert, Glöden, Siedschlag (90. Grotlüschen), van Buskirk (87. Gröger), Grgic

Tor: 1:0 Brunnemann (90.)

Gelbe Karten: Schnetzler, Anicic / Grgic, Neunaber, Glöden, Siedschlag

Schiedsrichter: Mark Borsch (Mönchengladbach)

Zuschauer: 3009
 
 
 

Andy Nägelein im Zweikampf

     
„Last-Minute-Tor“ sorgt für Entsetzen bei Ostfriesen

Rot-Weiß Erfurt besiegt Kickers Emden mit 1:0

So unterschiedlich können sich Emotionen im Fußball manchmal eben ausdrücken - 90 Minuten erwehrte sich Kickers Emden bei Rot-Weiß Erfurt wacker den Angriffen der Gastgeber. Dann war die Nachspielzeit angebrochen, Björn Brunnemann erhaschte den Ball und sorgte mit einem Traumschuss doch noch für den 1:0-Sieg der Erfurter. Trainer und Mannschaft zelebrierten Jubeltänze auf dem Rasen, während bei den Ostfriesen Entsetzen vorherrschte. Torhüter Sven Hoffmeister und Trainer Marc Fascher drehten einsam ihre Runden auf dem Feld, Dennis Ewert und Andreas Anicic lieferten sich ein hitziges Wortgefecht, Michael Boris saß wortkarg auf der Bank am Spielfeldrand.
„Ich weiß gar nicht, ob ich in der Lage bin, eine objektive Spielanalyse abzugeben“, war Fascher auch Minuten nach dem bitteren Ende für die Emder noch reichlich bedient. „Erfurt hatte mehr Spielanteile, wir haben aufopferungsvoll gekämpft - aber wir waren in der letzten Minute nicht mehr in der Lage, den Ball wegzukriegen.“ In der entscheidenden Szene stand Hannes Wilking zu weit von Andreas Schnetzler weg, der den Ball quer zum Siegtorschützen Brunnemann legte. „Wir hätten es verdient, mit einem Punkt nach Hause zu gehen“, befand der frühere Erfurter John van Buskirk, „gerade in der letzten Minute ist so ein Ding besonders bitter.“
 
  Dennoch war über die gesamte Spielzeit die Rolle das David und des Goliath klar verteilt. Denn die Hausherren belagerten zumeist die Emder Spielhälfte, während die Kickers sich auf Konter und lange Bälle verlagerten. Und es war ausgerechnet ein David beim Goliath, der den Emdern reichlich Probleme im ersten Durchgang bereitete. Angreifer Pavel David hätte nämlich schon frühzeitig für die Erfurter Führung sorgen können. Zunächst setzte er zu einem Fallrückzieher an, der übers Tor strich (15.), dann scheiterte er an einer Gemeinschaftsproduktion von Neunaber und Hoffmeister (19.), ehe er nach einem Fehler von Gundelach mit einer Schussmöglichkeit knapp das 1:0 vergab (30.). Erfurt spielte echten Powerplay-Fußball, profitierte dabei aber auch von den Entscheidungen von Schiedsrichter Mark Borsch,
Mit dem Flieger "Emden" der OLT ging es nach Erfurt.

der in kritischen Situation häufig für die Rot-Weißen entschied, die so mehrfach über gefährliche Standardsituationen Druck auf das BSV-Tor aufbauen konnten. Doch die meisten Bälle konnte das Kickers-Bollwerk entschärfen, nur einmal musste Torhüter Hoffmeister sein ganzes Können zeigen, als Pavel Davids Freistoß im Eck einzuschlagen drohte. Über Einzelaktionen konnte vor allem Henry Onwuzuruike die Defensivreihen der Ostfriesen mehrfach auseinanderdividieren. Der Dribbelkünstler war von den Emdern gerade in der ersten Hälfte kaum in den Griff zu bekommen. Erst zwanzig Minuten vor Schluss erahnten die Emder die Möglichkeit, nach der Druckphase der Erfurter sogar selber als Sieger vom Platz zu gehen. Zwei Möglichkeiten hätten die Kickers, bei denen zuvor vor allem Fehlpässe in der Spieleröffnung einen vernünftigen Aufbau verhinderten, in Führung bringen können - bei einem Siedschlag-Kopfball musste sich RWE-Keeper Ratajczak gewaltig strecken, kurz danach konnte der Torhüter den Ball gerade noch vor van Buskirk klären. Es lief auf ein Unentschieden hinaus vor 3000 Zuschauern im Steigerwaldstadion, ehe Brunnemann doch noch für den kollektiven Jubelschrei sorgte. Und für ordentlich Frust bei den Emdern auf dem Rückflug in Richtung Ostfriesland.

 


 

BSV Kickers - VfB Lübeck 0:1 (0:1)


 

BSV Kickers:
Hoffmeister, Spahic, Neunaber, Gundelach, Nägelein, Glöden (76. Siedschlag), Ewert (81. Stahlberg), Schindler, Cerci, Grgic, van Buskirk (76. Cannizzaro)

VfB Lübeck:
Frech, Türkmen, Schröder, Dogan, Hirsch, Mbidzo, Laaser, Möckel (87. Kullig), Schweinsteiger, Bärwolf (46. Thomas), Kampf (82. Hesse)

Tor: 0:1 Bärwolf (36.)

Gelbe Karten: Ewert, Grgic, Nägelein, Siedschlag / Kampf, Bärwolf, Dogan, Türkmen, Mbidzo

Schiedsrichter: Thorsten Kinhöfer (Herne)

Zuschauer: 3100
 
   
   
Falk Schindler im Zweikampf mit Ibrahim Türkmen
Verkehrte Welt in Ostfriesland
Kickers wird gelobt, Lübeck holt die Punkte - Tabellenführer gewinnt 1:0

Lehrgeld hatte Kickers Emden in den bisherigen Spielen gegen die Spitzenmannschaften aus Essen und St. Pauli gezahlt. Entsprechend verwundert rieben sich die meisten Besucher im Embdena-Stadion die Augen, als die Elf von Marc Fascher gegen den VfB Lübeck in der ersten Hälfte das Spiel dominierte, geschicktes Pressing spielte und so die gefährliche Offensive der Lübecker gar nicht zur Entfaltung kommen ließ. Begeisterung machte sich breit auf den Tribünen, regelmäßig brandete Szenenapplaus auf, Vizepräsident Günther Kunz sprach gar von der „besten Saisonleistung“. Verkehrte Welt in Emden - denn die ganze Freude über ein gutes Spiel mächtig getrübt, weil am Ende doch der VfB Lübeck mit 1:0 die Nase vorne hatte.
Lob für die Kickers, Punkte für den effektiven Tabellenführer - und ausgerechnet in der starken ersten Hälfte verloren die Emder das Spiel, weil „wir einerseits“, so Trainer Marc Fascher, „aus unserer Überlegenheit keinen Vorteil erspielen konnten“, und weil nicht zuletzt ein grober Fehler beim Umschalten nach einer missglückten Eckball-Kombination der Hausherren und dem anschließenden abgeblockten Passversuch Gundelachs plötzlich einen Konter für die Lübecker einleitete. Mit einer 3:1-Überzahlsituation standen sie plötzlich vor dem Emder Tor - Tobias Schweinsteiger knallte den Ball an den Pfosten, Bärwolf staubte mit der ersten VfB-Chance ab zum 0:1 (36.). „Da hätten wir den Rückraum besser absichern müssen“, ärgerte sich Verteidiger Mario Neunaber. Engagement und Überlegenheit der Ostfriesen waren ganz plötzlich mit dem Treffer über den Haufen geworfen, „von der guten Leistung können wir uns da auch nix kaufen“, kauerte Neunaber nach dem Spiel noch minutenlang enttäuscht am Boden. Von einem „Riesenspiel in der ersten Halbzeit“ sprach Marc Fascher. Er erkannte im Vergleich zu den anderen Heimspielniederlagen eine Entwicklung in der Leistung seiner Mannschaft. Waren die Ostfriesen in den ersten Spielen noch sehr schnell eingeschüchtert oder leicht übermotiviert, so konnten sie diesmal vor allem mit einer aggressiven und konzentrierten Spielweise dem Spitzenreiter aus Lübeck lange Zeit den Schneid abkaufen. Auch die Taktik mit der Viererkette ging taktisch voll auf. Und nach dem Spiel ärgerten sich die Kickers über die 20. Spielminute, in der auch das Ergebnis für sie eine erfreuliche Entwicklung hätte nehmen können - da tauchte plötzlich Oliver Glöden vollkommen frei vor VfB-Keeper Michael Frech auf, vergab aber die mögliche Führung.
Es war die größte Torchance der Emder, deren Manko trotz spielerischer Überlegenheit war, dass sie einfach zu wenig Chancen herausspielten. Den VfB andererseits hielt man hingegen lange Zeit vom eigenen Strafraum fern. „Wir waren immer einen Tick zu spät“, kritisierte VfB-Coach Stefan Böger, „Kickers hat uns gezeigt, wie man in die Zweikämpfe gehen muss, so resolut waren wir nicht“. Entsprechend zufrieden war der Lübecker Coach aber dann mit den Worten, „die ich in der Pause gefunden habe“. Der Druck der Ostfriesen ließ nach, Lübeck konnte sich häufiger befreien und suchte über Konter die endgültige Entscheidung. Dabei bissen sie sich aber mehrfach an Torhüter Sven Hoffmeister die Zähne aus, der gegen Jacob Thomas das 0:2 vereitelte (68.). Kickers bäumte sich immer wieder auf, doch die langen Bälle nach vorne wurden zumeist von der VfB-Defensive abgefangen. „Die haben kaum Fehler gemacht“, staunte Mario Neunaber, „aber so wird in der Liga Fußball gespielt“. Die dritte Heimniederlage ärgerte den Verteidiger, „das ist schon eine brutale Statistik“, dennoch zeigte er sich aufgrund der Leistung optimistisch im Hinblick auf die nächsten Wochen: „Ich bin fest davon überzeugt, dass wir unsere Punkte holen, wenn wir nun auf die Teams treffen, die mit uns auf Augenhöhe liegen.“

Fortuna Düsseldorf - BSV Kickers 1:2 (0:2)


 

Fortuna Düsseldorf:
Deuß, Scharpenberg (46. Marzok), Böcker, Eraslan, Cakir (39. Steegmann), Kruse, Canale, Cebe (80. Wolf), Podszus, Melunovic, Feinbier

BSV Kickers:
Hoffmeister, Spahic, Neunaber, Gundelach, Glöden, Nägelein, Ewert, Schindler, Cerci (87. van Buskirk), Grgic, Cannizzaro (46. Siedschlag)

Tore: 0:1 Schindler (13.), 0:2 Grgic (31.), 1:2 Canale (59.)

Gelbe Karten: Eraslan, Kruse, Cebe, Canale / Cannizzaro, Ewert, Gundelach

Schiedsrichter: Manuel Gräfe (Berlin)

Zuschauer: 5160
 
 

Die Anzeigetafel in der LTU-Arena beweist: Kickers siegt zum dritten Mal im vierten Auswärtsspiel.

 
 
Sieg in LTU-Arena wird voll und ganz ausgekostet

Kickers siegt 2:1 bei Fortuna Düsseldorf


Diesen Moment in der LTU-Arena kostete Marc Fascher voll und ganz aus. Gerade hatten seine Spieler ihre Freudentänze vor den Kickers-Fans beendet, da forderte die geballte Anhängerschaft auch den Trainer auf, sich feiern zu lassen. Dieser zögerte keine Sekunde, schritt auf dem Düsseldorfer Rasen energisch voran, machte die Welle, umarmte jeden seiner Spieler. „Sonst lasse ich mich ja eher nicht feiern, aber der Sieg heute tut dem Herz einfach gut“, strahlte Fascher erleichtert - denn seiner Mannschaft gelang nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge bei Fortuna Düsseldorf ein 2:1-Erfolg. „Das ist ein Highlight für uns, vor allem in diesem Stadion“, jubelte er und betonte nach den knappen und bitteren Niederlagen in den letzten Wochen, dass sich sein Team den Sieg "erarbeitet" habe. So richtiger Enthusiasmus war dem Emder Coach allerdings erst nach den 90 Minuten anzumerken. Denn bis zum Abpfiff war er skeptisch, angesichts einer Zitterpartie im zweiten Durchgang: "Erst als Schluss war, habe ich wirklich an den Sieg geglaubt." Zwar führten die Ostfriesen zur Halbzeit bereits mit 2:0, doch der Anschlusstreffer von Giuseppe Canale (59.) sorgte noch einmal für richtig Spannung. Ein Kopfball des Mittelfeldmanns sprang vom Innenpfosten rein, Faschers Herz hingegen im selben Moment "in die Hose", wie er hinterher gestand. Denn nach starker erste Hälfte zogen sich die Kickers weit zurück, schafften sich mit langen Befreiungsschlägen kaum Entlastung, da die Bälle zumeist prompt zurückkamen. Doch die Emder hielten mit viel Kampfgeist dagegen, während Fortuna trotz optischer Überlegenheit im zweiten Durchgang zu wenig Tempo ausübte, um die Gäste konstant unter Druck zu setzen.
 

  Die beste Ausgleichschance hatte Marcus Feinbier, dessen Schussversuch jedoch von Mario Neunaber und Sebastian Gundelach zur Ecke abgeblockt wurde (78.). „Wir hatten im zweiten Durchgang schon viel Glück“, grinste Falk Schindler hinterher, der noch einen frechen Blick ins weite Rund der LTU-Arena warf. Schließlich hatte gerade der Mittelfeldregisseur im ersten Durchgang für den ersten Schritt in Richtung „Überraschung“ gesorgt - eine Vorlage von Cerci schlenzte Schindler ins lange Eck, 13 Minuten waren da erst gespielt. „Wir waren in der Anfangsphase gar nicht auf dem Platz“, echauffierte sich da Fortunas Coach Uwe Weidemann, „absolut unverständlich, weil ich der Mannschaft schon sagte, was für ein schwerer Gegner Kickers Emden ist“. Die Ostfriesen dominierten in der ersten Hälfte, sie ließen den Ball im Mittelfeld ordentlich laufen. In der Defensive standen sie kompakt, Mario Neunaber hatte Marcus Feinbier gut im Griff, Glöden nahm zudem Podszus aus dem Spiel. Düsseldorfer Chancen waren bis auf einen Distanzschuss von Böcker Mangelware (25.). Kickers hingegen profitierte beim zweiten Tor von einem Fehler seitens der Fortuna - Torhüter Pascal Deuß trat über den langen Steilpass von Ewert, Grgic bedankte sich zum 0:2 (31.). „Wir wollten die Seitenwahl gewinnen“, sagte Fascher, weil der Trainer gehörigen Respekt vor einem Sturmlauf der Düsseldorfer auf ihr "Heimtor" hatte. Die Fortunen spielten bereits in der ersten Hälfte auf ihr Gehäuse, "überstehen wir das unbeschadet", so Faschers Gedanken vor dem Spiel, "ist für uns einiges möglich".

 

Riesenjubel nach dem Abpfiff bei Marc Fascher, der hier Ferhat Cerci und Manuel Meyer umarmt.


Kickers überstand die Halbzeit überragend gut, zog sich jedoch in den zweiten 45 Minuten mehr und mehr zurück und präsentierte sich bei Kontern nicht mehr so keck wie zuvor. „Wir haben die Bälle zu schnell verloren“, kritisierte der Emder Coach, während die Fortuna sich an die Forderungen ihres Trainers hielt: „Geht raus und zeigt, dass ihr Männer seid“, so Weidemann in der Kabine. Zwar probierten die Düsseldorfer noch mal alles, bissen sich jedoch an der konsequenten Emder Abwehr zumeist die Zähne aus. „Das war die längste halbe Stunde seit langem“, durchlebte nicht nur Marc Fascher eine kleine Leidenszeit vom Anschlusstreffer bis zum Abpfiff. Doch dann nahm Bundesliga-Schiedsrichter Manuel Gräfe pünktlich um 15:48 Uhr die Pfeife zum Mund - und sorgte dafür, dass die LTU-Arena für einige Minuten alleine den jubelnden Emdern gehörte.

BSV Kickers - Rot-Weiß Oberhausen 2:0 (1:0)


 

BSV Kickers:
Hoffmeister, Spahic, Gundelach, Neunaber, Nägelein, Glöden, Ewert, Schindler (90. Siedschlag), Cerci, Cannizzaro (71. Stahlberg), Grgic (86. Unger)

Rot-Weiß Oberhausen:
Masuch, Heller, Ernst, Landers, Kwiatkowski (72. Mutschler), Schäper, Dan. Gataric (79. Urban), Dal. Gataric, Kutrieb, Sirin (46. Mehic), Schwarz

Tore: 1:0 Schindler (43.), 2:0 Schindler (83., Foulelfmeter)

Gelbe Karten: Gundelach, Spahic, Stahlberg / Sirin, Schwarz, Dal. Gataric, Mehic, Landers

Schiedsrichter: Thomas Gerber (Chemnitz/Einsiede)

Zuschauer: 2050